Donnerstag, 13. Juni 2019
Mädels, Ihr macht mich ganz eifersüchtig!
Wenn ich in Euren Listen so lese, in welchen Konzerten Ihr schon wart und welche Stars Ihr also live erlebt habt, dann werd ich ganz neidisch. Ich war nämlich noch nie in so einem Konzert. Mal abgesehen von den Don Kosaken, damals in Wiesbaden.

Beatles und Rolling Stones hätten mich zwar interessiert, aber ich war noch zu jung und die waren zu weit weg, in Hamburg oder so. Heute sind sie steinalt, heissen ja auch Stones.

Aber ich habe Schriftsteller live erlebt, auf Lesungen oder in kurzen Gesprächen nach einer Veranstaltung. Einen habe ich sogar interviewt. Ich war Chefredakteur der Schülerzeitung und hatte ein tragbares Tonbandgerät mitgebracht. Ich glaube es hiess UHER 2000 oder so.

Der interviewte Autor war ziemlich redselig. Ich habe dann nachher bei dem Versuch kapituliert, alles mit meiner mechanischen Erika Schreibmaschine zu transkribieren. Konnte ihm leider kein Belegexemplar schicken, um das er mich gebeten hatte. Das war mir doch ein bisschen peinlich.

Ein anderer wollte mir nicht sein Buch signieren. Er fand das spiessig und trug eine Lederjacke. Mit wieder einem anderen unterhielt ich mich über MBT Schuhe, Masai Barefoot Technology. Für einen Heimatdichter war ich Lektor und der Erste, der im Internet über ihn schrieb.

Und noch ein ziemlich Berühmter übergab mir in einer Wahlveranstaltung eins seiner Taschenbücher. Als Trostpreis. Weil ich mich an einem Wettbewerb beteiligt hatte. Mein Text war aber auch ziemlich kurz gewesen. Eine halbe Seite.

Einen einzigen der folgenden Autoren habe ich aber nie live erlebt und folglich auch nie ein Wort mit ihm gewechselt? Wer war's?

Wolf Wondratschek

Günter Grass

Walter Jens

Siegfried Lenz

Hans Imhoff

Heinrich Böll

Martin Walser

Horst Lapp

Rudi Dutschke

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Goethe? ;-)

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Schade,
Du warst so nah dran. Hättest vielleicht ein "Gruppenbild mit Dame" gewonnen.

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ach, Böll? Echt? Das ist lustigerweise der einzige, den ich je live erlebt habe. Er war neben Lenz lange einer meiner Lieblingsautoren und ich habe deshalb aktiv nach einer Gelegenheit gesucht, ihn auf einer Lesung live zu erleben.
Lenz hätte ich auch gerne gesehen, das habe ich aber nie geschafft.

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Ich wollte übrigens keinen unverschämten Witz machen - nur einen zum Schmunzeln, aber ich hatte nicht den Hauch eines Ansatzes, aus dem ich eine Hypothese hätte entwickeln können, wen Du nun nicht live erlebt hast. Ich hätte auch nichts kommentieren können, aber es juckte mich in den Fingern. Hoffe, das ist auch so angekommen.

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Böll, Grass und Lenz
hatte ich als 18-jähriger so als Dreigestirn der deutschen Gegenwartsliteratur empfunden. Bis Peter Handke kam, der wurde gleich die Nummer 1 bei mir. Am meisten Zeit hat mir Lenz gewidmet, nahm mich mit in die Wohnung des Buchhändler-Ehepaars in MG, wo ich ihn nach seiner Lesung aus der "Deutschstunde" interviewen durfte. Den Taschenbuch-Trostpreis mit Handschlag habe ich von Grass fast widerwillig angenommen. Nur ein Taschenbuch! Aber ich hatte ja auch nur mit einer halben Seite am Schreibwettbewerb zum Thema "Die Welt der Erwachsenen" teilgenommen. Mehr war mir zu dem Thema echt nicht eingefallen.

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